Im Jahr 2018 wurde zwischen Argentinien und Brasilien eine Absichtserklärung und Kooperation für das Management von Chemikalien unterzeichnet. Zu den Zielen der Vereinbarung gehören der Austausch von Informationen (einschließlich der brasilianischen Studie zum Chemikalienmanagement) und die Stärkung der Zusammenarbeit bei der Gestaltung von Strategien, Vorschriften und Regulierungsinstrumenten für das Management von chemischen Stoffen.

Die Nationales Gesetz zum Risikomanagement von chemischen Stoffen wurde im Juni 2019 mit dem Ziel veröffentlicht, auf nationaler Ebene ein harmonisiertes Verzeichnis aller chemischen Stoffe zu erstellen, die auf dem Staatsgebiet hergestellt oder eingeführt werden, und die Mechanismen zur Bewertung und zum Management ihrer Risiken zu stärken. Das System ähnelt dem in Brasilien vorgeschlagenen: Es wird schrittweise eingeführt; das Ministerium für Umwelt und nachhaltige Entwicklung ist die hauptverantwortliche Behörde; Chemikalien werden von einem speziellen Ausschuss bewertet, der eine Liste gefährlicher Chemikalien erstellt (und für das Risikomanagement priorisiert); eine Anpassungszeit von drei Jahren und die obligatorischen jährlichen Aktualisierungen des Systems durch Hersteller und Importeure werden folgen.

Die lokale Regierung hat Entschließung 192/2019die eine nationale Liste der vorhandenen, eingeschränkten und verbotenen chemischen Stoffe erstellt hat, die ständig ergänzt wird. Außerdem, Erlass 504/2019 wurde in enger Zusammenarbeit mit einer interministeriellen Gruppe veröffentlicht, die für die Koordinierung verschiedener Regierungsbereiche zuständig ist, um ein nationales Management von chemischen Stoffen zu gewährleisten und die eingegangenen nationalen und internationalen Verpflichtungen zu erfüllen.

Der Gesetzentwurf für ein nationales Chemikalienrecht wurde im September 2019, unmittelbar vor den Wahlen im Oktober, zur öffentlichen Diskussion gestellt. Letztendlich beeinträchtigte der Regierungswechsel weitere Fortschritte und der Entwurf wurde von der argentinischen Exekutive zurückgezogen. Inzwischen steht eine verbesserte Fassung zur Veröffentlichung bereit, die jedoch nicht dem Kongress vorgelegt werden kann, da die Neuwahlen für Oktober 2021 angesetzt sind.