Chile REACH

Chilenische Chemikalienverordnung

Chile REACH (DER DECREE 57)

WORUM GEHT ES IN DEM ERLASS 57?

Chile hat im Februar 2021 eine neue Verordnung über die Einstufung, Kennzeichnung und Anmeldung von gefährlichen Stoffen und Gemischen in Kraft gesetzt. Das Dekret 57 legt Kriterien und Verpflichtungen fest, die Hersteller und Importeure von gefährlichen Stoffen erfüllen müssen, um ihre Produkte auf den Markt zu bringen oder dort zu halten. Die neue Verordnung wurde gemeinsam vom Gesundheits- und vom Umweltministerium erarbeitet.

WAS IST DER ANWENDUNGSBEREICH?

Der Erlass 57 gilt für Stoffe und Gemische, die nicht durch spezifische Gesetze geregelt sind und als gefährlich eingestuft werden. Beispiele für Stoffe, die nicht in den Anwendungsbereich von Dekret 57 fallen, sind nukleare Stoffe, Zwischenprodukte, Stoffe in Lagern, Stoffe, die in der wissenschaftlichen Forschung und Entwicklung verwendet werden, pharmazeutische, veterinärmedizinische und kosmetische Produkte, Düngemittel, Artikel, die gefährliche Stoffe oder Gemische enthalten, sowie Lebensmittel.

WAS GILT ALS GEFÄHRLICHER STOFF?

Im August 2021 hat das Gesundheitsministerium mit dem Beschluss 777 eine offizielle Liste zur Einstufung von Stoffen verabschiedet. Die Liste ist bekanntlich die Mindestreferenz für Hersteller und Importeure bei der Einstufung ihrer Stoffe. Gefährliche Stoffe sind solche, die die in der GHS-Revision 7 festgelegten Gefahrenklassen enthalten, mit einigen Ausnahmen.

Zu den im Dekret 57 nicht berücksichtigten Gefahrenkategorien gehören:

die brennbaren Gase (Kategorie 1b)
brennbare Flüssigkeiten (Kategorie 4)
desensibilisierte Sprengstoffe
akute Toxizität (Kategorie 5)
Hautreizung (Kategorie 3)
Augenreizung (Kategorie 2b)
Aspirationsgefahr (Kategorie 2)

akute Gefahren für die aquatische Umwelt (Kategorien 2 und 3)

Die Liste ist nicht sehr umfangreich, und wenn eine Chemikalie nicht in der Liste enthalten ist, müssen Hersteller und Importeure die Stoffe vor dem Inverkehrbringen oder der Verwendung entsprechend ihrem gefährlichen Status identifizieren, einstufen und kennzeichnen. Es ist wünschenswert, vorhandene Daten aus Versuchen, Datenzentren, klinischen Studien und der wissenschaftlichen Literatur zu verwenden. Wenn dennoch weitere Tests erforderlich sind, sollten diese vorzugsweise nach den OECD-Richtlinien und von Labors durchgeführt werden, die nach der Norm ISO 17025 zertifiziert sind. Tierversuche sind das letzte Mittel.

WER SOLLTE BENACHRICHTIGT WERDEN?

Die Hersteller und Importeure von Stoffen, die als gefährliche Stoffe in Gemischen eingestuft sind, müssen die chilenische Regierung benachrichtigen, wenn sie mit Mengen ≥ 1 Tonne pro Jahr. In Gemischen enthaltene Stoffe sind nur dann meldepflichtig, wenn sie solche gefährlichen Eigenschaften aufweisen und über den unten aufgeführten Grenzwerten liegen.

WELCHE INFORMATIONEN SIND FÜR DIE ANMELDUNG ERFORDERLICH?

Die Umweltbehörde richtet ein elektronisches Portal für die Meldung von Chemikalien ein, über das der Anmelder alle erforderlichen Informationen übermitteln kann. Die zu übermittelnden Informationen sollten Folgendes umfassen:

Informationen zum Antragsteller

Name, Anschrift, Telefonnummer und E-Mail-Adresse des Anmelders, des gesetzlichen Vertreters und der Kontaktperson.
Die Hersteller müssen die Adresse der Produktionsstätte angeben.

Daten über den Stoff

Stoffnamen (IUPAC, handelsüblich, gebräuchlich, usw.)
CAS-Nummer
Gefahrenklassifizierung (mit Gefahrenklasse und -kategorie)
Hergestellte oder eingeführte Mengen pro Jahr (ausgedrückt in Masse)
Verwendungszweck des Stoffes
Fügen Sie das SDB des Stoffes bei (auf Spanisch)

Die Meldung muss alle zwei Jahre erfolgen, mit einer Frist bis zum 30. August, unter Berücksichtigung dessen, was in den beiden vorangegangenen Kalenderjahren hergestellt oder eingeführt wurde. Das erste Meldefenster ist für Februar bis August 2024 vorgesehen.